20 Der heilige Franziskus saß einmal ins Gebet versunken im Klostergarten. Da hörte er ein leises Weinen und öffnete die Augen. Vor ihm saß eine Raupe auf einem Blatt und schluchzte herzzerreißend. „Warum weinst Du kleine Raupe“ fragte Franziskus freundlich, denn er verstand die Sprache der Tiere. „Ach, es ist so schrecklich. Die Menschen jagen uns Raupen und wollen uns loswerden. Sie sagen, wir seien hässlich und eklig. Wir würden ihre Ernte auffressen, und seien zu nichts nütze. Kannst Du uns helfen, Heiliger Franziskus?“ Franziskus liebte die Natur und alle Wesen, die zu Gottes Schöpfung gehören. Und so versprach er der kleinen Raupe zu helfen. In den nächsten Tagen sah man ihn früh morgens durch den Garten gehen. Er trug eine kleine Schachtel bei sich, in die er etwas sammelte. Inzwischen stand Ostern vor der Tür. Franziskus entzündete die Osterkerze und öffnete er die kleine Schachtel. Im selben Moment stieg eine Wolke aus bunten, schillernden Schmetterlingen empor. Da sprach Franziskus: „Unser Herr Jesus ist wirklich auferstanden. Er zeigt uns die Verwandlung vom Tod zum Leben. Schaut sie euch an: Zuerst sind sie kleine Raupen. Dann verwandeln sie sich in einen scheinbar leblosen Kokon. Wie Jesus nach drei Tagen aus dem Grab auferstanden ist, so fliegen auch sie als wunderschöne Schmetterlinge verwandelt in die Luft empor. Ihr sollt sie daher achten und wertschätzen.“ Bild & Text: Anna Zeis-Ziegler; in: Pfarrbriefservice.de Kinderseite: Ausmalbild
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