Festliche Primiz von Alexander Haas

Zum Video des Primiz-Gottesdienstes geht es hier in die Mediathek.

Die Zeiten als Ministrant und Diakon sind nun für Alexander Haas vorbei. Nun darf er selbst Eucharistie feiern. Kürzlich wurde er in Wasseralfingen, im Bistum Stuttgart-Rottenburg von Bischof Gebhard Fürst zum Priester geweiht. Alexander Haas‘ Suche ist nun vorbei, er hat seinen Traumberuf gefunden und ihn zur Lebensaufgabe gemacht. Er ist nun ein Arbeiter im Weinberg des Herrn. Mit über 400 Gästen aus Familie, Freunden, Bekanntschaft und dem Pfarrverband feierte er seine Primiz, die „prima Missa“. Die Thalhauser Blaskapelle erwartete ihn zum Kirchenzug am Elternhaus, wo schon die Vereinsabordnungen zum Kirchenzug paratsstanden. Die Ministranten, Pfarrer Michael Witti (Pfarrverband Feichten), Pfarrer Alois Krist (St. Johannes/Tübingen), Pfarrer Michael Brunn (Burgkirchen/Alz) begleiteten den Primizianten durch Hart bis hin zur Pfarrkirche „Zur heiligen Familie“, wo der 41jährige das erste Mal das Messopfer dort feierte wo er getauft wurde. Ein besondere Tag, denn zum letzten Mal wurde in Hart vor 43 Jahren mit Pfarrer Franz Aicher, der selbst anwesend war, Primiz gefeiert. Alois Krist sagte in der Predigt, das Jesus dem Primizianten nicht in den Kopf gestiegen sei, sondern ins Herz gestiegen sei. „Jesus hat die Tür zu deinem Herzen gefunden, er hat sich eingeschlichen, aber dich nicht manipuliert.“ Er habe ihn vielmehr auf dem langen Weg der Suche aufgefordert nicht aufzugeben. Wenn Jesus rufe, meine er zuerst den Menschen Alexander und nicht den Priester. Er solle sich nicht hinter dem Beruf oder der Amtstracht verstecken, sondern ganz bodenständig bleiben. So könne er anderen helfen und die so entstandenen die „warm glows“, die Glücksgefühle als Geschenk verteilen. Im Leben sei nicht alles konsumieren und produzieren, denn hier bleibe keine Dankbarkeit. Menschen wollen wie Gott perfekt und vollkommen sein, so Krist. Jesus jedoch finde es toll der Mensch zu sein, der hier niemand sein wolle, ist sich Krist sicher. Menschlich sein könne man auch jeden Sonntag bei der Eucharistiefeier, bei der man das Geschenk Jesu weitergeben könne und damit auch gestärkt in die Woche gehen könne. „Du sollst ein Priester mit menschlichem Antlitz sein, dem Menschen zugewandt.“ so der Wunsch Krist‘. Jesus sei irgendwie auch so gewesen, nicht klerikal von oben. „Du wirst kein Priester der schon alle Antworten hat.“, ist sich Krist sicher.

Mit dem Geschenk der Pfarrei Hart, dem Kelch und der Hostienschale aus Olivenholz wurde dann Eucharistie gefeiert. Am Altar standen als Konzelebranten Pater Nelson Parakkadath, Michael Witti und Alois Krist. Zu Schluß des feierlichen Gottesdienstes, den Rosmarie Staar mit dem Kirchenchor umrahmt hat, segnete Haas die Fahnenbänder die er an die Fahnen der Vereinsabordnungen anbrachte. Alexander Haas erteilte abschließend den allgemeinen Primizsegen.

Die Kinder des Kindergartens „Am Spielberg“ warteten schon an der Kirchentür um ihre Glückwünsche in Liedform dem Primiziant entgegen zu bringen. Auch viele weitere Gratulanten standen schon mit ihren Segenswünschen bereit. Die vielen Hände des Pfarrgemeinderates unter der Festleitung mit Christine Fischer und Helga Waldherr, sowie Franz Wastl von der KAB haben die Turnhalle in eine Festhalle verwandelt, wo im Anschluß an den Gottesdienst die weltliche Feier stattfand. Hier richteten sich zahlreiche Festredner mit ihren Glückwünschen an Alexander Haas. Pfarrer Eduard Maier, der Haas seit vielen Jahren kennt, hat den Reigen der Redner eröffnet. Er freute sich, dass Haas aus Südamerika nicht als Befreiungstheologe zurückgekommen sei, sondern als jetzt als Pfarrer mit Herz wirken wolle. Doch dass er nicht im Bistum Passau geblieben sei, sondern nach Schwaben abgewandert sei, könne er nicht ganz verschmerzen, so Maier mit einem Schalk in den Augen. Stefan Jetz, stellvertretender Altöttinger Landrat stellte fest, dass sich auf eine Stellenanzeige mit dem Inhalt engagierter Mitarbeiter, sicherer Arbeitsplatz, Überstundenabbau nicht möglich und arbeitsreiches Wochenende wohl kaum jemand melden würde. Er habe dieses Stellenangebot angenommen und damit eine großartige Entscheidung zum Beruf des Priesters gefällt. Garchings Bürgermeister Christian Mende stellte fest, dass, auch wenn an diesem Tag das Handy nicht geklingelt habe ein Anruf von Gott gekommen sei und Alexander Haas in die Diaspora in der Diözese Stuttgart-Rottenburg zugeordnet habe. Der Pfarrgemeinderat hat mit einer nicht ganz ernst gemeinten Live-Wallfahrt gratuliert. Franz Wastl (KAB) beglückwünschte Haas zur Erfüllung des Kindheitstraumes. Er lud ein, bei künftigen Urlauben den einen oder anderen Gottesdienst in der Heimat Hart zu halten.

Am Ende des Tages sagte Alexander Haas in einer Dankandacht seinen persönlichen Dank an Gott. Hier erteilte er den Gläubigen den Einzelprimizsegen, wobei es für Mutter Anita Haas ein ganz emotionaler Moment war, vom Sohn den Segen zu erhalten.

(Text/Bilder: Limmer)

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