Grandioses Lichmess-Konzert

Eines der wohl schönsten und hochwertigsten geistlichen Konzerte fand zum Abschluß der Weihnachtszeit in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Feichten statt. Zu Gast war der Konzertchor der Jugendkantorei Schlägl. Sie haben die weite Anreise von über zweieinhalb Stunden nicht gescheut, auch wenn draussen Schneegestöber herrschte. Drei Monate dauert es, damit so Konzert eingeübt werden kann, so Dirigent Christopher Zehrer. Jede Woche sind Singstunden und es gehöre nicht nur Können, sondern auch eine gehörige Portion Ehrgeiz dazu, um eine Stunde lang auf so hohem Niveau zu singen und dabei eine solch super Leistung abzurufen, lobt Zehrer.

Lichtmess ist ein Tag, der in früheren Zeiten als kleiner Feiertag gegolten hat. Dienstboten erhielten an diesem Tag ihr Jahresgehalt und konnten ihren Arbeitgeber wechseln. An diesem Tag wurden von jeher die Kerzen für das ganze Jahr geweiht, Christbäume und Krippen abgebaut und weggeräumt, denn das Ende der Weihnachtszeit ist gekommen. Die Gottesmutter Maria soll genau zu der Zeit ihr Reinigungsopfer gebracht haben, so glaubt es die katholische Kirche. Mit dem Konzert, der vor allem den Mariengedanken inne hatte, soll der weihnachtliche Gedanke jedoch durchs Jahr weiter getragen werden. „Die Stimme der Musik ist dafür besser als jede Predigt. Nehmt mit, was die Musik zum Ausdruck bringt.“, ermuntert Pfarrer Michael Witti.

Was die etwa 70 Konzertbesucher dann zu hören bekamen, war die Anfahrt auf alle Fälle wert. Ergreifend zur die feinen Akzente im Gesang, eine sanfte und doch zielgerichtete Chorführung des Dirigenten, leise Stimmen die gekonnt anschwollen und wieder verebbten, das ganze vor der Kulisse der auffahrenden Madonna und dem noch vorhandenen Weihnachtsschmuck. „Jauchzt dem Herrn alle Welt“, so der Chor, der achtstimmig Felix Mendelsohn-Bartholdys Werk zum Besten darbrachte. Wechselweise Männer und Frauen ertönten nach einer Stille, innerlich gehalten zu „Richte mich Gott“. Ein weiterer Bestandteil des Konzerts waren Morten Lauridsens Stücke. In dem Liederzyklus beschäftigte den Amerikaner mit Rainer Maria Rilkes französischem Reimzyklus „La Rose complete“. Daraus wurde das mystisch geheimnisfolle „O magnum Mysterium“ dargebracht. Nicht minder ergreiffend war Eric Whitacres „Lux Aurumque“, mit dem der Konzertchor im Kirchenraum verteilt, die Zuhörer in eine schwerelose Klangwelt entführten. Mit dem kostbarsten Werk Mendelsohn-Bartholdys, der Lobeshymne „Ehre sei Gott“ beschlossen die harmonischen Stimmen der 28 Sänger das Konzert.

(Text/Bilder: Limmer)

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