Kolping: „Café International“

_DSC4327Mit der überaus großen Teilnahme am ersten Cafe International haben die Organisatoren der Kolpingsfamilien Trostberg und Heiligkreuz nicht gerechnet. Eine bunte Mischung der Trostberger und Wäschhauser Asylbewerbern, sowie interessierten und aufgeschlossenen Trostbergern fanden sich im Pfarrheim St. Andreas ein um sich kennenzulernen und auszutauschen. Schnell kamen dabei Jung und alt, Flüchtlinge und Einheimische ins Gespräch und suchten den Dialog, bei dem nicht nur Einzelschicksale erzählt wurden, sondern vor allem das Interesse an der jeweils anderen Kultur und Gewohnheiten groß war. Keine großen Worte _DSC4310machte Ernst Hartl von der Heiligkreuzer Kolpingsfamilie als erster Ausrichter des Cafe Internationals, sondern hieß die etwa 90 Besucher des auf das herzlichste Willkommen. Dem schlossen auch die beiden Geistlichen Pfarrer Paul Janßen (St. Andreas) und Josef Höglauer (Christusgemeinde Trostberg), sowie Yilmaz Gökduman (DITIP-Türkisch islamische Union der Anstalt für Religion e.V.) an. Dritte Bürgermeisterin Dr. Birgit Seeholzer betonte, dass auch ihr Ehemann Nguyen Huy als Flüchtling vor 30 Jahren nach Trostberg gekommen sei und nicht nur mit der deutschen, sondern zudem mit der bayrischen Sprache zu kämpfen hatte. Sie könne daher sehr gut nachvollziehen, wie sich die Flüchtlinge in der Fremde fühlen würden und machte ihnen Mut. Für alle Asylbewerber sprach der 30jährige Hasiri gleich zu Beginn ein herzliches „Servus“ aus. Aus Afghanistan kommend hatte er dort seine Familie mit Eltern, Frau und drei Kindern zurückgelassen und ihre Sicherheit nicht zu gefährden, denn als Dolmetscher für die NATO und UN bildete er für die Taliban einen geeigneten Angriffspunkt. Er betonte dass er in Trostberg eine neue Heimat gefunden habe. Auch auf die derzeit herrschenden Glaubenskonflikte ging er ebenfalls kurz ein. Eine besondere Freude sei es für ihn zu sehen, dass Muslime und Christen an einem Tisch sitzen können, gemeinsam essen und sprechen. Dies hab er in dieser Art und Weise erst in Deutschland kennengelernt, in seiner afghanischen Heimat sei dies _DSC4331unmöglich. Auch ein Klavierstück, gespielt von Gisa Pauli, trug zur Völkerverständigung bei. An den gemischten Kaffeetischen wurde nicht nur die vorhandenen Blöcke und Stifte gezückt, sondern auch buchstäblich Hand und Fuß als Möglichkeiten der Kommunikation genutzt. Es versuchten die Asylbewerber sich so gut als möglich in der deutschen Sprache, die sie in der kurzen Zeit dank der ehrenamtlichen Sprachkurse erlernt haben zu verständigen. „Griaß di“, „Guten Tag“ und „Wie geht es dir“ kommen inzwischen wie selbstverständlich über die Lippen der Asylbewerber. Andererseits übte sich so mancher Trostberger im Farsi, einem der Dialekte die in Afghanistan gesprochen werden, wenn auch noch sehr holprig. Es zeigte sich schnell, dass Farsi ebenso schwierig zu erlernen ist wie bayrisch und viele dürften Schwierigkeiten haben die notierte Lautsprache nach einigen Tagen wieder zu entziffern. Langweilig wird es den vorwiegend jungen Männern aus Syrien, Palästina, Eritrea, Kosovo – Albanien und Afganistan nicht. Neben den schon erwähnten Sprachkursen finden sich viele Ehrenamtliche aus dem Umkreis von Trostberg, die die Langeweile vertreiben wollen. Aerobic, Besuch des Eishockeyspiels der Trostberger Chiefs, Mafiaball in der Stiege, Spieleabende und vieles mehr finden sehr guten Anklang bei den jungen Flüchtlingen. Ab Montag, 26. Januar haben die Asylbewerber die Möglichkeit in der Turnhalle Heiligkreuz Fußball zu spielen. Dafür werden noch abriebfeste Hallenschuhe gesucht. Abgabe bis Sonntag, 25. Januar und weitere Information bei Manfred Wallner, Tel. 0171/744 10 81 oder in der Auenstraße 1 oder in der Kleiderkammer der Caritas.

_DSC4336(Text/Bilder: Limmer)

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