Papst Franziskus: „24 Stunden für Gott!“

Pfarrverband Feichten gestaltet eine der Anbetungsstunden in Altötting „St. Magdalena“

AÖ 2„24 Stunden für Gott“ – Anbetung mit Papst Franziskus

Pfarrverband Feichten/St. Magdalena Altötting

Samstag, 14. März 2015, 12.00 – 13.00 Uhr – Alle Texte

 

Instrumentalmusik   (Nick)

Impuls

„Gott – reich an Erbarmen“ (Eph 2,4) Unter diesem Leitwort lädt uns Papst Franziskus zum zweiten Jahrestag seiner Wahl hier zu Anbetung ein. Erbarmen, Barmherzigkeit, das ist eine alte Tugend, die wir neu entdecken sollen:

Papst Franziskus – direkt nach seiner Wahl weigerte er sich, die traditionell prächtigen Gewänder eines Papstes anzulegen und trat in schlichter weißer Soutane mit einem Brustkreuz aus Blech vors Volk. Später bestand er darauf, in einem einfachen Zimmer im vatikanischen Gästehaus wohnen zu bleiben, anstatt die herrschaftlichen Gemächer im päpstlichen Palast zu beziehen. Seine erste Auslandsreise ging zu Flüchtlingen nach Lampedusa. Am Gründonnerstag wusch er Strafgefangenen Jugendlichen im Gefängnis die Füße. Bei Gottesdiensten und Audienzen durchbricht er gerne das Protokoll, spricht mit den anwesenden Menschen, umarmt, küsst und segnet sie. Ähnlichkeiten zum Wirken des he

iligen Franz sind bei Papst Franziskus natürlich qua Namenswahl erwünscht – darüber hinaus macht er aber noch mit einem ganz besonderen Begriff von sich reden: dem der Barmherzigkeit.

Barmherzigkeit – ein Wort, das fast völlig aus dem Alltagsgebrauch verschwunden war. Wird es doch verwendet, so hat es meist einen negativen Beigeschmack; klingt nach Almosen, Erbarmen, Mitleid. Papst Franziskus hat es nun in den vergangenen zwei Jahren geschafft, dem Wort neues Leben einzuhauchen: Er ist sich nicht zu schade, mit den Kleinsten und Geringsten in Kontakt zu treten und ihnen seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Franziskus‘ Barmherzigkeit ist dabei nie gönnerhaft, von oben herab, sondern von echtem Interesse geprägt. Franziskus orientiert sich am biblischen Jesus-Wort: „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist.“ In seinem apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ betont er, dass Barmherzigkeit nicht nur in Gedanken und Gesinnungen bestehen könne, sondern sich in konkreten Gesten, Handlungen und Taten zeigen müsse. Nicht nur reden, sondern tun, lautet die Devise! Denn, so Franziskus, „ein wenig Barmherzigkeit macht die Welt weniger kalt und viel gerechter“.

Diese Stunde des Gebetes will uns helfen, Gottes Barmherzigkeit neu zu verstehen. Sie will uns Mut machen, diese Barmherzigkeit auch zu leben.

 

Hören wir auf das Wort der Heiligen Schrift:

In jenen Tagen lehrte Jesus: Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

Lied: „Ubi caritas et amor“   (GL 445)

STILLE

Sologesang: PSALM   (Nick)

Barmherzigkeit entsteht dort, wo Menschen es wagen die Liebe zu leben. Um diesem Mut, die barmherzige Liebe zu leben, wollen wir jetzt gemeinsam beten:

  • GL 677/6+7

 

Lied: „Ubi caritas et amor“   (GL 445)

STILLE

 

Instrumentalmusik  (Nick)

 

Wer den Mut hat, Gottes Erbarmen in dieser Welt zu leben, der wird immer auch mitarbeiten an einer gerechteren Welt für alle Menschen. Liebevolles Erbarmen bringt Gerechtigkeit hervor. Darum lasst uns miteinander beten:

  • GL 680/1

 

 

Lied: „Ubi caritas et amor“   (GL 445)

STILLE

Instrumentalmusik   (Nick)

Impuls

Wenn der Moment käme

auf den sich die Hoffnung der Christen richtet,

den aber kaum jemand so richtig ernst nimmt,

dann schaute ich in das Angesicht Gottes,

und es träfe mich wie ein Blitz:

Es gibt ihn,

es gibt ihn wirklich!

 

Und ich stellte mir –

wie von selbst –

die Frage:

„Wann hatte ich Erbarmen?“

Das

und nichts anderes

wäre das Fegefeuer.

 

Und wenn ich keine Antwort wüsste?

Das

und nichts anderes

wäre die Hölle!

 

Und wenn ich keine Antwort wagte,

sondern mich von Gott beschenken ließe?

Das

und noch viel mehr

wäre der Himmel!

(Herkunft: Aus: Bruno Griemens, online to he@ven. Jugendgebete. Verlag Butzon und Bercker / Haus Altenberg, Kevelaer 2012.)

Litanei

  • Litanei von der Gegenwart Gottes GL 557

 

Lied: „Ubi caritas et amor“   (GL 445)

STILLE

Impuls

Zum Abschluss unserer Anbetungsstunde, die uns mit Papst Franziskus und unzähligen Menschen in aller Welt verbindet bitten wir den barmherzigen Gott um seinen Segen:

Du Gott des Aufbruchs, segne uns, wenn wir dein Rufen vernehmen, wenn deine Stimme lockt, wenn dein Geist uns bewegt zum Aufbrechen und Weitergehen. Du Gott des Aufbruchs, begleite und behüte uns, wenn wir aus Abhängigkeiten entfliehen, wenn wir uns von Gewohnheiten verabschieden, wenn wir festgetretene Wege verlassen, wenn wir dankbar zurückschauen und doch neue Wege wagen. Du Gott des Aufbruchs, wende uns dein Angesicht zu, wenn wir Irrwege nicht erkennen, wenn uns Angst befällt, wenn Umwege uns ermüden, wenn wir Orientierung suchen in den Stürmen der Unsicherheit. Du Gott des Aufbruchs, leuchte auch unserem Weg, wenn Ratlosigkeit uns fesselt, wenn wir fremde Lande betreten, wenn wir Schutz suchen bei dir, wenn wir neue Schritte wagen auf unserer Reise nach innen. Du Gott des Aufbruchs, mach uns aufmerksam, wenn wir mutlos werden, wenn uns Menschen begegnen, wenn unsere Freude überschäumt, wenn Blumen blühen, die Sonne uns wärmt, Wasser uns erfrischt, Sterne leuchten auf unserem Lebensweg. Du Gott des Aufbruchs, sei mit uns unterwegs zu uns selbst, zu den Menschen, zu dir. So segne uns mit deiner Güte und zeige uns dein freundliches Angesicht. Begegne uns mit deinem Erbarmen und leuchte uns mit dem Licht deines Friedens auf allen unseren Wegen. Amen.

(Herkunft: Aus: Annegret Kokschal / Peter Kokschal, Gebete für das ganze Leben, St. Benno Verlag, Leipzig 2004.)

Der Gedanke dieser Anbetungsstunde wird uns alle hier – und die ganze Weltkirche – noch weiter begleiten. Gestern Abend ging folgende Pressemeldung um die Welt:

Papst Franziskus will am Sonntag nach Ostern ein außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit proklamieren. Das kündigte er am späten Freitag bei einem Bußgottesdienst im Petersdom an. Gottes Gericht seien seine Barmherzigkeit und seine Liebe, und die sei weit mehr als nur Gerechtigkeit. Diese Liebe grenze niemanden aus. Vor allem seine Kirche sei darum auch das Haus, „das alle aufnimmt und niemanden zurückweist“. Ihre Tore seien weit geöffnet, um gewisslich Vergebung spenden zu können; denn so groß die Sünde auch sein möge, Gottes Liebe sei stets noch größer. Das Heilige Jahr soll vom 50. Jahrestag des Abschlusses des 2. Vatikanischen Konzils am 8. Dezember bis zum 20. November 2016 weltweit gefeiert werden. Das letzte „Heilige Jahr“ hatte Johannes Paul II. zum Millennium 2000 ausgerufen.

 

Schon heute wollen wir uns unter Gottes barmherzigen Segen stellen.

Eucharistischer Segen

Lied: „Ubi caritas et amor“   (GL 445)

AÖ 3(Text/Bilder: Witti)

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