Impressionen von der Klausur der vier neuen Pfarrgemeinderäte

IMG_0995„Ich hab selbst so viel Lebendigkeit in meiner Heimatpfarrei erfahren, da will ich nun durch mein Engagement auch etwas zurück geben“, war schon bei einer ersten Runde unter Leitung von Gemeindeberaterin Hedwig Beier zu hören. „Wir haben hier viel Potential für eine lebendige Kirche“, oder „Ich will ein Stück Heimat und Beheimatung weitergeben“ war ebenso zu hören, wie der Respekt vor dem „Spagat“ den die drei Hauptamtlichen im großen Pfarrverband oft hinlegen müssen, um allen gerecht zu werden, ohne das größere Ganze aus den Augen zu verlieren. Schon zu Beginn der Klausur ließen sich also am Abend des 11. April 2014 im Burghausener Haus der Begegnung Heilig Geist die Teilnehmer aus Hart, Wald, Heiligkreuz und Feichten darauf ein, voneinander zu hören, was ihnen für ihr Engagement in der Pfarrei und im Pfarrverband wichtig ist. Dabei klang immer wieder das bergende Gefühl durch, den „Weg des Glaubens nicht allein“ gehen zu müssen.

DSC_7389Die einzelnen Mitglieder der vier Pfarrgemeinderäte sahen aber auch klare Herausforderungen auf sich zukommen. So wolle man aktiv dem Trend entgegensteuern, dass eine Pfarrei immer mehr veralte, wolle neue Lebendigkeit fördern und mehr sein, als eine oft nur milde belächelte „Kuchenfraktion“. Man sah sowohl Gefahren, als auch Chancen im großen Pfarrverband und erkannte auch eine „gesunde Konkurrenz“ als durchaus anregend. Vor allem aber waren es der Spaß am ehrenamtlichen Engagement und die dabei erlebte Freude, die oft als Motive für die Kandidatur im Pfarrgemeinderat angegeben wurden.

DSC_7392Inspiriert durch das großartige Apostolische Schreiben „Evangelii Gaudium“ („Die Freude des Evangeliums“) fand man bald pfarreiübergreifende Themenschwerpunkte, mit denen man weiterarbeiten wollte. Es waren die Themen „Flüchtlinge und Soziale Fragen“, „Die Menschen im Blick haben“, „Chancen des Pfarrverbandes sehen“, „Kreativer Spiritualität Raum geben“ und „Das Leben Jesu allen anbieten – auch uns selber“.

Mit diesen Anregungen ging es dann inhaltlich weiter. Drei Schwerpunkte für die künftige Arbeit im Pfarrverband und in den einzelnen Pfarreien haben sich dabei herauskristallisiert:

„Kreativer Spiritualität Raum geben“: Es sollen verschiedene Gruppen mit verschiedensten liturgischen Feiern das gottesdienstliche Leben bereichern (z. B. Taizè-Gebet, Gesungenes Abendlob, Gestaltete Anbetung, und und und…) Der Spruch „Das war aber bei uns schon immer so“ soll dabei ebenso wenig entmutigen, wie die nicht immer passend vorhandenen Räumlichkeiten. Dafür gilt es bestehende Strukturen zu nutzen und im Verbund mit der Kreativität der Hauptamtlichen auch auf einzelne Gruppen zuzugehen. Die Angebote sollte dabei nicht abgrenzen, sondern immer auch die verschiedenen Generationen spirituell verbinden.

„Die vielen Formen der Armut sehen. – Den Menschen im Blick haben“: Hier sollen die Pfarreien an sich, aber auch die Büros und einzelne für die Menschen ansprechbar sein. Armut in materieller, seelischer oder emotionaler Art soll erkannt werden, um dann auch mögliche Hilfen anzubieten. Das kann schon im Hinweis auf vielfältige Angebote der Caritas und anderer geschehen. Außerhalb des Protokolls könnte in jeder Sitzung kurz angesprochen werden, ob jemand von einer konkreten Notlage vor Ort erfahren hat, bei der man auch als Pfarrei helfen könnte. Oft genügt es wohl schon, das nötige Gespür zu entwickeln und zuzuhören. Ebenso wichtig ist es aber auch zu sehen, was Menschen heute Freude macht und welch vielfältige Talente und Charismen sie haben.

„Chancen des großen Pfarrverbandes“: Auch hier sah eine Arbeitsgruppe großes Potential. So ist es etwa sinnvoll Angebote der Erwachsenenbildung gemeinsam auf Pfarrverbandsebene anzubieten, um auch attraktive Veranstaltungen vor Ort durchführen zu können. Manche Ausschüsse können sinnvoll auf Pfarrverbandsebene gebildet werden, während andere sich zwar vor Ort konstituieren, aber dennoch regelmäßig austauschen sollten.

So gehen die Teilnehmer mit viel Elan in die kommenden Jahre hinein und haben viel Freude, Kreativität und das nötige Gespür für Gott und die Welt im Marschgepäck. Wie wichtig dabei auch immer das vertrauensvolle und mitunter schon freundschaftliche Miteinander ist, zeigte eine liebenswerte Erkenntnis am Ende der Klausur: „Andere Pfarreien haben auch nette Leute…“

DSC_7331(Fotos: Witti/Limmer)

 

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