„Café International“ – Fremde werden Freunde

_DSC4972Einander begegnen, sich kennenlernen, gemeinsam einen Nachmittag verbringen, essen und hören– beim elften Café International kamen im Pfarrzentrum St. Andreas auch diesmal wieder Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen zusammen und nicht nur um Vorurteile abzubauen, sondern um einfach nur Spaß miteinander zu haben. _DSC4967Die Kirchturmglocken der Pfarrkirche St. Andreas schlagen drei Uhr. In der Küche werkeln schon seit einer Stunde die Mitglieder der Heiligkreuzer Kolpingsfamilie, welche das Café International an diesem dritten Samstag im Monat ausrichten. Kaffeeduft erfüllt die Gänge und die zahlreichen Kuchen und Gebäckstücke warten auf ihre Abnehmer. Der Pfarrsaal füllt sich zusehens und die aufgebauten 20 Tische sind schnell belegt. Dabei mischen sich Asylbewerber und Einheimische schnell. Man kennt sich inzwischen und Neulinge fühlen sich nicht lange fremd. Mit kleinen Namensschildern an den T-Shirts und Pullis wird die Kontaktaufnahme erleichert. Die meisten der in Trostberg lebenden Asylbewerber haben noch kein Café International verpasst. Hier im Pfarrsaal können die jungen Männer und die Familien ihre in der Brückenschule erlernte Deutschkenntnisse gleich ganz praktisch ausprobieren; korrigiert wird unauffällig. _DSC4992Stifte und Papier liegen immer bereit, wenn die Worte einmal fehlen sollten. Die Kinder kennen ebenso keine Kontaktschwierigkeiten. Das bereitgelegte Spielzeug wird in der Spieleecke auch ohne große Worte miteinander geteilt, genauso wie die Martinsgänse, welche die Kolpingjugend eigens gebacken hatte. Die Kulturen sollen einander nahe gebracht werden, das ist das erklärte Ziel der drei Kolpingsfamilien aus der Schwarzau, St. Andreas und Heiligkreuz. Waren es noch im vergangenen Oktober die Flüchtlinge selbst, die ihr Talent als Musiker bewiesen, konnte diesmal als “Special guest” die Jugendblaskapelle Feichten begrüßt werden. Unter der Leitung von Ulrike Barthlechner wurden traditionelle bayrische Märsche und internationale Songs in bester Blasmusikmanier zum Besten gegeben. Daran fanden besonders die Asylbewerber großen Gefallen. Dazwischen ist immer wieder Zeit _DSC4984zum erzählen und zu sprechen. Es wurden alltägliche Gesprächsthemen wie etwa die Umgebung Trostbergs und Busverbindungen genauso aufgegriffen wie Erklärungen zu Traditionen und Gebräuchen der Herkunftsländern. Die Asylbewerber nutzten auch die Gelegenheit sich untereinander auszutauschen. Für die Helfer war es ein willkommene Gelegenheit notwendige Erklärungen von den schon sehr gut sprechenden Asylbewerbern übersetzen zu lassen. Mit dem „Sandmann“ fand der Nachmittag dann ein viel zu schnelles Ende. Aufgeräumt wird übrigens auch miteinander, das ist für die Flüchtlinge selbstverständlich. „Wenn Sie Menschen ganz zwanglos aus verschiedenen Kulturen begegnen und weitere Kontakte knüpfen wollen, dann schauen Sie doch mal vorbei in unserem Café International“, fordern Stefan Schirm (St. Andreas), Ernst Hartl (Heiligkreuz) und Klaus Huber (Schwarzau) auf. Das nächste Treffen findet am 19. Dezember wieder ab 15 Uhr im Pfarrsaal statt und dann soll es weihnachtlich zugehen, kündigen die drei Verantwortlichen der Kolpingsfamilien an.

_DSC4971(Text/Bilder: Limmer)

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