Kolping: Adventliches Café-International

Weihnachtliche Stimmung kehrte beim Café International im Pfarrsaal St. Andreas am zweiten Adventswochenende ein. Dazu trug hauptsächlich die Truchtlachinger Stubnmusik bei, die in der aktuellen Besetzung seit fünf Jahren gemeinsam spielt. Dabei gab es auch eine Geschichte zum Thema „Erwartung und Vorfreude“, die von Asylbewerbern selbst in Deutsch, Urdu, Farsi und Englisch vorgetragen wurde. Stolz zündete Maryam Faizi aus Afghanistan, die beiden Lichter am Adventskranz an.
Trotz des erstmals wieder guten Besuchs soll nach dem 50. Café International im Februar Schluss mit der monatlichen Veranstaltung sein. Dies beschlossen die Verantwortlichen Stefan Schirm (Kolping St. Andreas), Elisabeth Huber (Kolping Schwarzau), sowie Ernst Hartl und Ingrid Tatz (Kolping Heiligkreuz). Vor vier Jahren, als die ersten Flüchtlinge in Trostberg ankamen, wurde eine Möglichkeit gesucht, wie man Einheimische und Asylbewerber zusammenbringen könne. Ein Begegnungspunkt für Flüchtlinge, die im ganzen Stadtgebiet verstreut wohnten, sollte eingerichtet werden. Mit der Eröffnung des Café International ist dies auch bestens gelungen. Ein Kommen und Gehen herrschte, über 100 Personen besuchten den Treff jeweils am zweiten Samstag im Monat. Dabei haben die Kolpingsfamilien viel geboten, um den Flüchtlingen einen Einblick in bayrische Kultur und Brauchtum zu geben. Die Faschingsgarden, Stadtkapelle, Jugendblaskapelle, Trachtenverein, Trommler oder Stepptänzer zeigten, was sie können. Auch die Flüchtlinge selbst waren sehr engagiert um Esskultur, religiöse Riten, Musik und Tanz verständlich zu erklären. Ein wichtiger Anziehungspunkt war bisher auch immer die Öffnung der Kleiderkammer an diesem Samstagnachmittag.
Mit dem Café International haben die Kolpingsfamilien einen wesentlichen und unschätzbaren Beitrag zur Integration und Erhalt des sozialen Friedens in Trostberg geleistet. Doch die Zeiten wandeln sich. Die Flüchtlinge, die hier leben, haben zum großen Teil Arbeit und neue Freunde gefunden und gehen gerne verschiedenen Hobbys und Freizeitaktivitäten nach. Diese Normalität begrüßen die Macher des Cafés auch ausdrücklich. Doch bedauern alle vier, dass nur wenige Vertreter der weltlichen und kirchlichen Gemeinde Interesse zeigten. Trotz intensiver Öffentlichkeitsarbeit kamen deutlich weniger Trostberger als anfangs erhofft. „Im Laufe der Zeit waren wir immer mehr nur Caterer und Unterhalter.“, bedauert Stefan Schirm. Die Bewohner der Großunterkunft konnten ebenfalls kaum für das Angebot des Cafés begeistert werden und zeigten nur wenig Interesse. Gründe dafür sehen Hartl, Tatz, Huber und Schirm im häufigen Wechsel der Asylbewerber in der Unterkunft, der vorherrschenden Anonymität und hohen Wahrscheinlichkeit abgeschoben oder umverlegt zu werden.
Insgesamt war das Café International eine gute und wichtige Institution, auf die man uneingeschränkt stolz sein könne. „Jetzt ist es Zeit für einen guten Abschluss und neue Formen“, so Stefan Schirm. Wie dieses Angebot dann aussehen könne, müsse man noch weiter beraten, so Ernst Hartl.
Das vorletzte Café International wird am Samstag, 12. Januar um 15 Uhr stattfinden. Den krönenden Abschluss gibt es dann nach vier Jahren beim 50sten Café International um 15 Uhr. Bei beiden Veranstaltungen ist für ein besonderes Programm gesorgt, so dass dieses in guter Erinnerung bleibt.

(Text/Bilder: Limmer)

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